Mural Global in Eupen (B) - Wandbemalung am Kulturzentrum Jünglingshaus

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Im Vorfeld des 3-Länder-Tages der EuRegionale 2008 am 13. Oktober 2007 wurde von 14 Schülerinnen des Robert-Schumann-Instituts, Eupen (B), des St. Leonhard-Gymnasiums, Aachen (D) und des Sophianums, Gulpen (NL) die Seitenwand des Eupener Kulturzentrums Jünglingshaus künstlerisch gestaltet. Für die künstlerische Leitung des Projekts hatte Stadtoasen e.V. Uta Göbel-Groß, Künstlerin und Kunstpädagogin, Herzogenrath (D) engagiert.

Allgemeines Thema der Wandgestaltung sollte „Kultur in der EuRegio“ sein, mit einem speziellen Bezug zu den kulturellen Veranstaltungen, die im Jünglingshaus stattfinden, z.B. den dortigen Kinobetrieb.

Vom 25. bis 27. September 2007 trafen sich alle Beteiligten (die Künstlerin, die Schülerinnen, der Kunstlehrer des Sophianums John Mevis und Projektleiter Norbert Kuntz) im Veranstaltungssaal des Jünglingshauses zur Erstellung von Entwürfen für die Wandbemalung.

Dabei ging es Uta Göbel-Groß jedoch nicht nur um die Entwicklung von Ideen für die Gestaltung der Wand, sondern auch um das Erlernen des gemeinsamen Malens. Dazu wurden große Formate zu bestimmten Themen oder musikalischen Klängen mit allen Beteiligten in der so genannten SWAP-Technik bemalt. Anschließend wurden Vierergruppen gebildet, um zu einem gemeinsamen Entwurf zu gelangen. Einzelne Ideen wurden auch in „grenzüberschreitenden Duos“ auf der Leinwand entwickelt.

Relativ schnell waren die Grundmotive für das Wandbild klar: im Zentrum eine Bühne mit roten Vorhängen und stilisierten Zuschauern, eine aufgerollte Filmrolle als Symbol für das im Haus beheimatete Kino, eine Theke mit euregionalen Getränken, Masken als Symbole für Theater und die Figuren der beteiligten Schülerinnen, die sich zum Eingang des Jünglingshauses bewegen.

Am 2. Oktober 2007 stellten Uta Göbel-Groß und Norbert Kuntz dem Gemeindekollegium die Ideenskizze für die Wandbemalung vor. Sie wurde mit sehr viel Wohlwollen aufgenommen, obwohl sie nur ein grobes Konzept darstellte und bei der Verwirklichung durchaus noch einige Veränderungen möglich waren. Vom Bürgermeister wurde der Wunsch geäußert auch den musikalischen Aspekt auf der Wand zu berücksichtigen und so wurden als weitere Elemente Instrumente und eine Notenfolge in den Entwurf eingearbeitet.  

Vom 3. – 6. Oktober 2007 eroberten die Schülerinnen nach und nach das ca. 15 m hohe Gerüst und fanden sich in den unterschiedlichsten Konstellationen bei der Bemalung der 150 qm großen Wand zusammen.

Am ersten Tag „an der Wand“ war der Respekt der jungen Künstlerinnen vor der immensen Größe des zu erstellenden Kunstwerks deutlich zu spüren. Daher zeigte Uta Göbel-Groß den Mädchen zuallererst wie sie ihre eigene Silhouette gegenseitig auf die Wand übertragen konnten, wie unterschiedliche Posen dieser Silhouetten zueinander wirken und dass sie ihrer Phantasie bei der Ausgestaltung ihrer Silhouetten freien Lauf lassen konnten. So entstanden auf Augenhöhe de Betrachter am ersten Tag 14 sehr unterschiedlich gestaltete Figuren, die sich auf den Eingang des Jünglingshauses zu bewegen.

Am folgenden Tag wurden dann nach und nach die Etagen des Gerüsts bestiegen. Als gliederndes Element wurde mit dem roten Vorhang begonnen, danach folgten die schemenhaft dargestellten Zuschauer. Um den rechten Vorhang herum wurde die Filmrolle „gewickelt“, auf der linken Seite wurde das Regendach über dem Eingang als Theke fortgeführt. Damit war die Grundstruktur des Wandbildes am Abend des zweiten Wandmaltages erstellt!

Dann folgten am dritten Tag die ersten Feinarbeiten: Gesichter für einige Zuschauer, die sich zu den Betrachtern umschauen, einzelne Filmszenen als Bilder in der Filmrolle, Gläser und Flachen auf der Theke, Scheinwerfer hoch über der Bühne und eine Notenfolge rechts vom Bühnenvorhang. Außerdem wurden ausgehend von den drei Scheinwerfern Lichteffekte zwischen den Vorhängen oberhalb der Zuschauer kreiert. Unterhalb der Theke „verewigten“ sich am Abend alle Teilnehmer mit mindestens einem Handabdruck und ihrem Namen, da einige am letzten Tag anderen Verpflichtungen nachgehen mussten.

Am vierten Tag wurde noch an vielen Feinheiten gefeilt: der Giebel wurde mit Masken und einem tanzenden Figurenkreis, der alle Projektteilnehmer symbolisieren soll, gestaltet, einige Musikinstrumente wurden noch hinzugefügt und nahe des Eingangs wurde der Schriftzug CINEMA in einen gezeichneten Filmprojektor geschrieben und weist nun den richtigen Weg ins Kino. Quasi in letzter Minute wurden aber auch noch Veränderungen an den Filmszenen und den Figuren vorgenommen, ja sogar ganz neue entworfen und verwirklicht. Kurz vor Einbruch de Dunkelheit waren sich dann aber alle Künstlerinnen einig: das Wandbild war fertig!

Am 13. Oktober 2007 wurde das Wandbild im Rahmen des 3-Länder-Tages im Beisein hochrangiger Politiker aus der Euregio schließlich der Öffentlichkeit feierlich übergeben. Der Minister für Unterricht und wissenschaftliche Forschung der deutschsprachigen Gemeinschaft, Oliver Paasch, der Bürgermeister der Stadt Eupen, sowie die Projektleiter Uta Göbel-Groß und Norbert Kuntz bedankten sich insbesondere bei den Schülerinnen aus Eupen, Aachen und Gulpen - Anne, Carina, Carlijne, Ikram, Ina, Jamilla, Larissa, Lisa, Manon, Naomi, Nina, Sahza, Xanne und Yasja - für das tolle Ergebnis!